Mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt (RJM) – schließt sich ein weiteres Museum in Nordrhein-Westfalen dem Angebot „Bei Anruf Kultur“ an. Damit sollen Menschen unabhängig von einer Behinderung, ihrem Wohnort oder ihrer Mobilität Zugang zu Kultur erhalten. Das ethnologische Museum öffnet sich damit für neue Zielgruppen.
Mit der Teilnahme an „Bei Anruf Kultur” richtet sich das Kölner Museum an Menschen, denen eine Teilhabe vor Ort bisher nicht ohne Weiteres möglich war, beispielsweise aufgrund von Sehbehinderung, eingeschränkter Mobilität oder sozialer Hürden. Auch Menschen, die sich in Gruppen unwohl fühlen oder sich den Besuch nicht leisten können, erhalten nun per Telefon eine inklusive Zugangsmöglichkeit in das einzige städtische ethnologische Museum in Nordrhein-Westfalen.
Die erste telefonische Führung findet am Donnerstag, dem 15. August 2025, um 16:30 Uhr statt. Eine Anmeldung zur ersten Telefonführung am 15. August um 16:30 Uhr ist erforderlich, die Teilnahme ist kostenfrei.Eine kulturvermittelnde Person des Hauses nimmt die Teilnehmenden unter dem Motto „Kulturen der Welt im Überblick” mit durch die Ausstellung und beschreibt die visuellen Inhalte und Erfahrungen entlang des Rundgangs.
„Das Rautenstrauch-Joest-Museum ist das einzige kommunale ethnologische Museum in Nordrhein-Westfalen. Unsere Dauerausstellung zeigt universelle Themen wie Wohnen, Glauben oder Kunst im kulturvergleichenden Ansatz und reflektiert zugleich kritisch unsere kolonialgeprägte Sammlungsgeschichte“, sagt Nanette Snoep, die künstlerische Direktorin des RJM. „Mit partizipativen Formaten und im Dialog mit verschiedenen Communities gestalten wir unsere Angebote inklusiver und relevanter. Das Projekt ‚Bei Anruf Kultur‘ ermöglicht nun auch sehbehinderten oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen einen neuen Zugang – und bringt uns unserem Ziel näher, ein Museum für alle zu sein.“
Die Anmeldung ist über www.beianrufkultur.de oder telefonisch unter 040 209 404 36 möglich. Die Teilnahme ist kostenlos. Nach Erhalt der Zugangsdaten können sich die Teilnehmenden am Veranstaltungstag bequem von zu Hause aus einwählen.
Die einstündige Führung wird technisch von einer moderierenden Person begleitet, während die Kulturvermittlung live durch die Ausstellung führt. Während der Führung ist die Sprechfunktion deaktiviert. Für Fragen und Austausch werden die Leitungen zwischendurch geöffnet.
Hintergrund
Das Projekt „Bei Anruf Kultur“ wurde 2021 vom Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V. (BSVH) und dem Büro für Inklusion und demografiefeste Lösungen grauwert ins Leben gerufen. Es startete im Corona-Lockdown gemeinsam mit einigen Museen in Hamburg. Mittlerweile ist es ein überregionales Angebot, das verschiedenste kulturelle Inhalte von rund 100 Kultureinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet vermittelt. Dank der Unterstützung durch die Aktion Mensch wird das Angebot bis 2026 im deutschsprachigen Raum ausgebaut, als inklusives und barrierefreies Vermittlungsformat weiterentwickelt und etabliert.
Weitere Informationen und Termine finden Sie unter www.beianrufkultur.de.