02.05.2023 | Quelle: REHAB Karlsruhe

Freizeitlösungen für mobilitäts-eingeschränkte Menschen auf der REHAB Karlsruhe 2023

Raus ins Freie

Die große Auswahl an Produkten eröffnet Nutzenden viele Einsatzmöglichkeiten: Vom Therapiedreirad für die Kleinsten über elektrounterstützte Zuggeräte für Rollstühle, E-Bikes, Tandems, Liegeräder bis hin zum E-Scooter mit vielen Zurüstungsmöglichkeiten und smarten Steuerungen. Viele Ausstellende bieten in diesem Jahr auf der REHAB wieder Mobilitätslösungen zum Kennenlernen, Anfassen und Ausprobieren für alle Altersgruppen an. Mit diesen Hilfsmitteln können therapeutische Ziele mit der Bewältigung des Alltags und Freizeitaspekten verknüpft werden.

Freizeit und Therapie verbinden

„Mobilität ist mehr als Fun!“ Torsten Schuchmann als Hersteller von Hilfsmitteln für den Kinder- und Jugendbereich weiß um die Notwendigkeit, Therapie und Spaß zu verknüpfen. Er findet: „Wir Menschen bewegen uns aus eigenem Antrieb besonders gern in der Gemeinschaft, wenn es Spaß macht. Warum also nicht Produkte entwickeln, die Teilhabe ermöglichen und mit therapeutischem Nutzen verknüpfen. Wir wollen aktiven Menschen die bestmögliche Unterstützung bieten, um mobil zu sein. Aktivität fördert deren Selbständigkeit, trainiert Kreislauf, Gleichgewicht, räumliches Denken, Muskeln und festigt die knöcherne Struktur. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern für alle Menschen.“

Erschließung des Nahbereichs

Vom Kleinkind mit angeborener Behinderung bis hin zu älteren Personen mit eingeschränkter Mobilität gilt der Anspruch der selbständigen Bewältigung des Alltags und der Erschließung des Nahbereichs – wie der Weg zur Schule, zum Arzt oder auch Supermarkt. Die immer leichter zu handhabenden Mobilitätslösungen sichern den Menschen die Möglichkeit der selbstbestimmten Lebensführung. Mit zunehmender Alterung unserer Gesellschaft ist es ein wichtiger Aspekt, Menschen so lange wie möglich mobil zu halten.

Individualität wird großgeschrieben

Die Produktpalette der Herstellenden zeigt den Messebesuchern auf der REHAB vom 15. bis 17. Juni 2023 in Karlsruhe, worauf es ankommt: Schnell anpassbare, transportable und zurüstbare Produkte sind gefragt. Vom Reha-Hilfsmittel entwickeln sich die Mobilitätslösungen immer mehr zum Lifestyle-Produkt. Mit speziellen Microchips ausgestattet und über Apps individuell zu steuern machen es Hersteller möglich, die Antriebe und Fahrzeuge an das jeweilige Nutzerprofil und die Fähigkeiten anzupassen.

Outdoorspaß Unlimited

Was für Kinder gilt, kann im Erwachsenenbereich weitergedacht werden: Dreirädrige Scooter mit großer Standfläche und E-Antrieb wie z.B. von Micro Mobility Systems fördern Gleichgewicht, Motorik, unterstützen Therapien und vergrößern den Aktionsradius – auch für ältere Menschen. Rollstuhlzuggeräte oder Vorspannbikes wie z.B. von Swiss-Trac oder R&E Stricker ermöglichen es, größere Strecken, unebenes Gelände, Steigungen und den Transport per PKW oder ÖPNV zu bewältigen – in jedem Alter.

Im Bereich Fahrrad gibt es viele Variationen, um körperliche Aktivität, Therapie und Freizeitvergnügen zu verbinden: So ist vom Liegerad über Cargobikes, Tandems, Falträdern bis hin zum Therapierad oder Reha-Fahrzeug auf der Messe alles zu sehen und auszuprobieren. Mit entsprechenden elektrischen Tretunterstützungen und unterschiedlichen Antriebsarten vergrößert sich der Aktionsradius, ein z.B. Dreirad oder Liegerad gibt zusätzliche Stabilität wie beim Easy Rider Compact von VanRaam oder Trix und Trigo UP von Hase Bikes zu sehen oder bei Therapierädern der Firma schuchmann im Kinder- und Jugendbereich wie dem neuen mitwachsenden Liegedreirad mats. Radfahren mit Menschen, die sich nicht mehr allein im Verkehr zurechtfinden? Auch das geht mit z.B. dem überarbeiteten Parallel Tandem Fun2Go des Herstellers VanRaam. Extrem beweglich auf nur zwei Rädern und dennoch sicher unterwegs verspricht der Personal Transporter JoYY ONE der Firma JoYY Mobility, der mit elektrischem Antrieb, ergonomischem Sitz und einer Stabilisierungstechnologie ausgestattet ist, sicheres und wendiges Fahren. Zurüstungen über Joy Sticks und Steuerungen über Smartphones machen die Nutzung einfach, sicher und individuell anpassbar.

In vielen Fällen ist eine Kostenerstattung möglich

Oft kommen sowohl die Krankenkassen oder andere Kostenträger zwecks Kostenübernahme im Rahmen des Sachleistungsprinzips infrage: Wenn ein Produkt kein Gegenstand des täglichen Lebens ist, speziell für diesen Zweck gebaut ist, und nach §33 SGB V dem „Ausgleich einer Behinderung“ und einer erheblichen Verbesserung der Mobilität des Nahbereiches oder zur Sicherung der Krankenbehandlung bzw. der Abwendung einer drohenden Behinderung dient, kommen sowohl die Krankenkassen oder andere Kostenträger ins Spiel. Auch nach SGB IX und den darin verankerten Teilhabezielen, die es einem Menschen mit Behinderung zusichern, ein selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu führen mit dem Grundrecht auf persönliche Mobilität und der Sicherung zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, ist eine Kostenübernahme möglich. Die Möglichkeit zum Ausprobieren sollte man sich bei den vielen Ausstellenden auf der 22. Europäischen Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion in Karlsruhe nicht entgehen lassen – auch der Messe-Testparcours bietet spannende Gelegenheiten, sich und die neuen Produkte auszuprobieren.